Während der Leipziger Großdemonstration gegen Rechts vor einer Woche soll ein Autofahrer mutwillig durch eine Menschenmenge gefahren sein.
Mehrere Demonstrierende hätten versucht, den Autofahrer aufzuhalten, der auf dem Leipziger Innenstadtring in Höhe der Runden Ecke durch den Demonstrationszug gefahren sein soll, teilt das Aktionsnetzwerk Leipzig nimmt Platz in einer Pressemeldung mit.
Verletzt worden sei dabei niemand. Das Aktionsnetzwerk, das die Demonstration »Zusammen gegen Rechts« mit bis zu 70.000 Teilnehmenden am 21. Januar angemeldet hatte, erstattete am Sonntag Anzeige wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr. Die Ermittlungen der Polizei zur Identifizierung des Fahrers dauern derzeit an.
Irena Rudolph-Kokot, SPD-Landtagskandidatin und Mitglied von Leipzig nimmt Platz, schildert den Vorfall in einer Pressemitteilung des Aktionsnetzwerks: »Uns erreichten noch während der Versammlung Berichte, dass ein Pick-Up in die Demo gefahren sein soll.«
Im Nachgang hätten sich viele Menschen mit detaillierten Berichten beim Aktionsnetzwerk gemeldet, das bereits am Abend nach der Demonstration den Vorfall auf X öffentlich gemacht hatte
»Alle berichteten, dass der Wagen an der Runden Ecke auf den Ring kam und trotz, dass da offensichtlich eine große Demonstration lief und Menschen auch versuchten, den Autofahrer anzusprechen, dieser nicht besonders langsam mitten durch die Demo fuhr.«
Laut den Augenzeugen soll sich der Vorfall gegen 17 Uhr ereignet haben. »Zum Glück konnten die Menschen noch gerade rechtzeitig zur Seite springen. Man kann nur von Glück reden, dass es keine Verletzten gibt«, so Kokot.
Die Versammlung hatte auf dem Leipziger Markt begonnen, daraufhin liefen die tausenden Menschen gemeinsam über den Leipziger Innenstadtring.
Dem kreuzer liegen mehrere Berichte von Teilnehmenden der Demonstration vor, die den Vorfall an der Runden Ecke beobachteten.
Mehrere Augenzeugen berichten davon, dass in einer Nebenstraße an der Runden Ecke bereits mehrere Fahrzeuge darauf warteten, die Innenstadt über den Dittrichring zu verlassen.
Ein Zeuge schreibt, dass ein orangener Pick-up mehrere wartende Autos überholt und dann unmittelbar vor dem Demonstrationszug angehalten habe.
Daraufhin habe sich ein Teilnehmer der Demo vor das Auto gestellt und mit Rufen und Gestikulieren den Fahrer aufgefordert, zu warten, bis die Demonstration vorbeigezogen ist.
Der Fahrer sei daraufhin zweimal kurz angefahren, bis er auf dem Fahrradstreifen inmitten von Demonstrierenden zum Stehen gekommen sei.
Erneut hätten mehrere Menschen den Fahrer lautstark zum Zurückfahren aufgefordert.
Dieser habe jedoch beschleunigt, sei mit einer Geschwindigkeit deutlich über Schritttempo durch die Demonstration, über die Straßenbahngleise und mit hohem Tempo in Richtung Süden über den Ring weggefahren.
Alle Demonstrierenden, die sich vor dem Pick-up befanden, hätten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen können.
Mehrere Zeugen berichten davon, im Anschluss zu Polizeibeamten gegangen zu sein, die an der Kreuzung Käthe-Kollwitz-Straße/Dittrichring die Demonstration absicherten.
Die Beamten hätten sich Namen von Zeugen notiert, ebenso wie das Kennzeichen des orangenen Pick-ups, das sich mehrere Augenzeugen aufgeschrieben hatten. Ein Zeuge berichtet zudem, bereits am Abend nach der Demonstration Anzeige bei der Polizei erstattet zu haben.
»Unsere Anmelderin hat, unter Angabe des KfZ-Kennzeichens und mit einer Reihe von Zeug*innen im Rücken, Anzeige erstattet und wir hoffen, dass der Fahrer entsprechende Konsequenzen tragen muss«, schreibt Irena Rudolph-Kokot.
»Wir fragen uns an dieser Stelle auch, warum die vorher angezeigte Demoroute an dieser Stelle nicht ausreichend abgesichert war und hoffen, dass dies in die Auswertungen der Ordnungsbehörde einfließen wird.«
Polizeisprecherin Joesphin Sader erklärte dazu auf Anfrage des kreuzer, »dass alle Hauptverkehrsadern durch Polizeikräfte abgesichert wurden. Es ist schlichtweg nicht möglich, jede einzelne Nebenstraße abzusichern.«
Die Verkehrspolizei ermittle gegen den Fahrer des Pick-ups wegen Gefährdung des Straßenverkehrs und Nötigung im Straßenverkehr. Die Ermittlungen zur Identifizierung des Fahrers dauerten noch an, eine politische Motivation der Tat werde derzeit ausgeschlossen.
Man kennt den Fahrer noch nicht aber schließt seitens der Polizei eine politische Motivation aus. Kannste dir nicht ausdenken.
werde derzeit ausgeschlossen.
Aber ja, es kann ja nicht sein, was nicht sein darf.
Erinnert mich daran, als die Polizei bei mir vor der Tür stand, weil es auf das Bürgerbüro eines schwarzen SPD-Bundestagsangeordneten nebenan einen Anschlag gab - das Wort Anschlag hat der Polizist aber partout abgelehnt, denn Einschusslöcher könnten ja auch ein Streich gewesen sein.
Sag mir, dass du aus Halle kommst, ohne mir zu sagen, dass du aus Halle kommst.
Eigentlich ist eine politische Motivation nur wirklich aus zu schließen wenn man davon ausgeht dass er das aufgrund eines gesundheitlichen Problems unbeabsichtigt gemacht hat denn die Frage inwieweit Autofahrer Mitmenschen gefährden dürfen um 10s schneller ans Ziel zu kommen ist halt auch politisch.
aus gesundheitlichen gründen mehrere autos überholen um ganz vorne zu stehen und dann kontrolliert mehrfach anfahren und dann einfach durchziehen? welches gesundheitliche problem ist das? narzissmus? oder hat er sich den kopf irgendwo gestoßen?
eine politische Motivation der Tat werde derzeit ausgeschlossen.
Klar. Fahrer unbekannt, keinerlei Hinweise, aber wir schließen schonmal aus. Die Polizei ist ein Witz.
Wurde halt diesmal kein ausländischer Pass gefunden ¯\_(ツ)_/¯
Noch nicht.
Es war ein Pick-Up und so einen zu fahren, ist an sich schon ein lautes politisches Statement. Die Verweigerungshaltung der Polizei sagt also einfach wieder viel darüber aus, auf wessen Seite sie steht.
„Ein politischer Hintergrund wird ausgeschlossen“
Also Pickups fahren ist schon ein krasser Indiz auf einen politischen Hintergrund.
Autofahrer gebrauchen ihre Panzer als Waffe.Völlig überraschend