Nachdem wieder die sogenannten “Dooring”-Unfälle in den Medien angekommen sind, möchte ich mal auf eine kostengünstige Methode für Autofahrer hinweisen, die dazu zwingt, einen vernünftigen Schulterblick zu machen. Der holländische Griff. Zum Öffnen der Autotür verwendet man die Hand, die am weitesten weg ist. Also linke Tür/Fahrerseite wird mit der rechten Hand geöffnet, die rechte Tür/Beifahrerseite wird mit der linken Hand geöffnet.
Das klingt erstmal umständlich und ist ungewohnt, aber es führt dazu, dass man seinen Oberkörper insgesamt dreht und einen besseren Einblick hat, ob eventuell jemand von hinten angefahren kommt. Man pfuscht dabei nicht so leicht beim Schulterblick, auch wenn man schon Zipperlein haben sollte.
Sollte man in Fahrschulen lehren!
Sollte.
Außerdem: Was man in der Fahrschule lernt und was man dann später macht sind für sehr viele leider zwei sehr verschiedene Dinge.
Mir wurde es genau so vom Fahrlehrer beigebracht, ich dachte das ist schon so
Wurde in meiner Fahrschule gelehrt. Ist jetzt 20 Jahre her.
Ich habe dunkel in Erinnerung, dass man in Japan durch die Prüfung fällt, wenn man das nicht macht.
Oh cool
Tut man tatsächlich mittlerweile. Mein Fahrlehrer meinte sogar, dass es ein Durchfallgrund sei, wenn man das an einer viel befahrenen Straße nicht so macht. Er sagte, ich soll es generell immer machen, selbst wenn ich auf nhm Parkplatz stehe, nur um sicherzugehen, auch wenn da eigentlich nie jemand mit Geschwindigkeit kommen sollte haha
Naja man lernt ja dass man Schulterblick machen muss
Ich hatte das mal vor 10 Jahren oder so in einem Video gesehen und mir direkt angewöhnt. Außer wenn ich in einer Parklücke zwisdchen zwei autos gestanden hatte.
Hat mir zwar nie den Arsch gerettet, aber war trotzdem ganz angenehm für die zusätzliche Sicherheit und hat den ganzen Austiegsprozess etwas entschleunigt :)
Toll, dass er den holländischen Griff heisst…
(ich wie eine Holländerin)
Warum lassen die Hersteller bei modernen Autos nicht einfach die Parksensoren so lange an, bis die Fahrerin ausgestiegen ist? Damit ließe sich auch vor Bewegung in Fahrzeugnähe warnen.
Wenn ein Fahrrad mit 20 km/h auf dem Radweg neben dem Parkstreifen fährt, sind das 5,5 m/s. Dazu kommt, dass ja dahinert auch ein Auto steht, sodass die Sensoren nur einen sehr eingeschränkten Winkel haben.
Hier würde die Sensoren vielleicht eine halbe Sekunde vorher warnen können, dass ein Fahrrad kommt. Die vermeintliche Sicherheit, sich auf die Sensoren zu verlassen, macht die Aussteigenden vlt. sogar weniger aufmerksam.
Sicher ist nur ein ordentlicher Blick.
Bei meinem Auto ist das mit Totwinkelasisstenz gemacht. Das Ding sieht auch Fahhräder und Fußgänger. Ich finde es wirklich cool, aber das heißt nicht das mann nicht aufmerksam sein muss, vielleicht sogar noch mehr, weil wann man sich an die warnungen gewöhnt ist, hat dann eine wirklich schlechte Angewohnheit, besonders wenn man in Autos ohne Sensoren fahrt.
Der (in Wiki nicht verlinkte) englische Artikel ist noch wesentlich länger: https://en.wikipedia.org/wiki/Dooring#Dutch_Reach
Guter Hinweis.
Ich fahre als Radfahrer trotzdem nicht auf solchen Radwegen. Da wird auf die Straße ausgewichen. Das Risiko steht einfach in keinem Verhältnis.
Ja, mit dem rechten Arm aufmachen hilft vielleicht, aber: Man könnte sich auch einfach umschauen. Einmal in den Rückspiegel und dann Schulterblick. Wenn man sich das einfach angewöhnen würde, bräuchte niemand irgendeine Art von Lifehack. Ich gehe mit dem anderen Pfosten hier mit und fordere, dass in Fahrschulen das umschauen gelehrt wird.
Was hast du gegen die holländische Methode? Der Schulterblick wird heute schon gelehrt und funktioniert einfach nicht gut.
Nichts, regt mich nur auf, dass es Menschen gibt die nicht gucken für die wir eine ““Methode”” erfinden müssen, sodass sie im Straßenverkehr aufpassen.
Mit Energie öknomisch umzugehen, ist die Handlungsmaxime jeder Lebensform. Auch Menschen sind von Natur aus faul. Man muss daher Systeme entwickeln, in denen sie wünschenswerte Verhaltensweisen automatisch an den Tag legen. Das ist kein Problem, das auf einer individuellen Ebene entseht, sondern das Resultat eines der Grundgesetze des Lebens.
Ich bin auch Faul und kann in den Spiegel und nach links schauen, bevor ich aus dem Auto aussteige.
Wir können uns ja auch alle Schuhe anziehen, bevor wir aus dem Haus gehen.
Kann ich nachvollziehen. Ich habe mir in 17 Jahren Führerschein angewöhnt, vor dem Aussteigen an einer Straße erst in den Spiegel bzw. nach hinten zu schauen. Dafür muss ich nicht umgreifen.
Von nichts kommt aber nichts. Nur durch hoffen und beibringen lässt sich hier offensichtlich nichts ändern. Jeder bekommt es in der Fahrschule beigebracht, dass man schauen muss. Trotzdem funktioniert es nicht.
Das ist ein strukturelles Problem, was strukturelle Lösungen erfordert.
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Guck halt in den Spiegel. Damit solltest du eigentlich schon alle Radfahrer sehen, die bei dir ankommen könnten wenn du die Tür auf machst. Denn Radfahrer sind flott und bleiben höchstens ne Sekunde im toten Winkel, wenn du selbst stehst. Dann machste die Tür zur Sicherheit nur einen Spalt auf und guckst nochmal nach hinten. Fertig. Dafür braucht man imo keinen speziellen Griff.
Im Prinzip stimme ich da zu, funktioniert aber weniger gut für Beifahrer, weil dessen Spiegel nicht für ihre Sitzposition eingestellt sind und funktioniert gar nicht für die Passagiere auf den zweiten Sitzreihen, weil da keine Spiegel vorhanden sind.
Dutch Reach funktioniert unabhäbgig von der Sitzposition, und wenn man sich mal daran gewöhnt hat ist es auch nicht komplizierter oder aufwändiger als “normal” die Türe öffnen