Wem das nichts sagt: Das sind die mit der gebogenen Gabel ums Handgelenk, die sich nicht an einen Tisch setzen, an dem Tierprodukte verspeist werden.

The pledge is simple:

  1. Publicly refuse to eat animals - live vegan.
  2. Publicly refuse to sit where animals are being eaten.
  3. Encourage others to take the pledge.

Inzwischen wird das “Gelöbnis” auch aus den eigenen Kreisen kritisch betrachtet, da es eine ineffektive Bubble und großen emotionalen Stress erzeugen kann. Längere englische Ausführung dazu mit möglicher Alternative im 3-teiligen Beitrag Rethinking the Liberation Pledge (allgemein lesenswert, habe mich in den Ausführungen öfter wiedergefunden).

Mein Respekt an alle, die das durchziehen können. Wäre in meinem Umfeld maximal isolierend und deprimierend. Ich handle eher nach der Strategie “positives Vorbild” (außer auf kreisvegs 😜). Als äußerst effektiv empfinde ich das zwar auch nicht. Aber vermutlich habe ich einen größeren Einfluss als ein selbstgewählter Außenseiter.

Wie erlebt ihr die Situation mit Omnis am Tisch? Ausblenden, konfrontieren, vermeiden?

  • Spzi
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    1 year ago

    “publicly refuse to eat animals” zielt evtl. mehr darauf ab, das Vorhaben öffentlich zu machen.

    Ja, aber das meine ich nicht. Mich hätte es nicht irritiert, wenn da entweder stünde “refuse to eat animals - live vegetarian” oder “refuse to eat animal products - live vegan.” Denn Vegetarier essen ja auch keine Tiere. [Edit: Hatte etari vergessen]

    “toxisch” lese ich in Zusammenhang mit Veganismus in letzter Zeit öfter. ich vermute, eine unangenehme Wahrheit über das eigene Verhalten zu erfahren, empfindet man zunächst anklagend und vorwurfsvoll. mit “toxisch” würde ich aber eher sowas wie Anschreien assoziieren.

    Ja, manchmal ist es auch tatsächlich anklagend und vorwurfsvoll gemeint. Es kann sehr moralisch sein, sehr emotional, mit Übertreibungen und sprachlichen Umdeutungen arbeitend, oder dogmatisch. Zum Beispiel habe ich mehr als einmal gesehen, dass mit dem Holocaust verglichen wird, es Mord oder Vergewaltigung genannt wird. In einem Gespräch bestanden die beiden darauf “nichts zu essen, was lebt” und schienen unfähig anzuerkennen, dass sie dann auf frisches Obst und Gemüse verzichten müssten.

    Mit dogmatisch meine ich: Meinem Eindruck nach geht es zu einem nicht unwichtigen Teil um das eigene Seelenheil, und nicht unbedingt prioritär um Tierwohl bzw. vermiedenes Tierleid. Die Kategorisierung nach pflanzlich<–>tierisch ist definitiv ein nützlicher Proxy, der oft der Wahrheit entspricht, aber letztlich ist es eben nur ein Proxy. Beispielsweise gibt es ökologisch katastrophale pflanzliche Nahrungsmittel wie z.B. Flugobst, Avocado aus bestimmten Regionen, und fürs Tierwohl irrelevante tierische Produkte, wie z.B. gerettetes Fleisch.

    Lange Rede kurzer Sinn: Ich habe Gespräche erlebt, in denen mir mit Verachtung und ohne Bereitschaft zur sachlichen Auseinandersetzung begegnet wurde. Nicht viele, aber kam vor. Sinnvoller waren respektvolle Begegnungen, die sich um das Thema gedreht haben statt um das moralische Wertesystems der Person, die sich für überlegen hält.

    Bestimmte Personen bittet man darum, bei Treffen keine Tierprodukte zu konsumieren, insbesondere jene mit emotionalem Investment, z.B. Familie und gute Freunde.

    Macht Sinn, finde ich gut. Hab das auch schon öfters gesehen.