Das Deutschlandticket gilt als Erfolgsmodell - doch ob es über dieses Jahr hinaus fortgesetzt werden kann, war lange strittig. Nun haben Bund und Länder weitere Schritte zur Finanzierung des Tickets vereinbart.
Hoffen wir Mal dass das D-Ticket nun nicht nochmal so bald diskutiert wird
Nein ist es leider nicht.
Vor Deutschlandticket haben die Ticketpreise durchaus einen beachtlichen Teil der Finanzierung getragen was auch in Leistungen investiert wurde
Der Einnahmenausfall wird ja kompensiert. In unserer Verkehrsverbundbilanz war das 9€ Ticket auch nicht zu sehen. Der kommunale Zuschuss betrug 10 Mio. Euro / Jahr bei einem Haushaltsbudget von 1,1 MRD. Euro. Und Investitionen kamen immer on Top und wurden nie vom Ticketpreis refinanziert.
Der ÖPNV ist ein ziemlich lächerlicher Posten im kommunalen Haushalt. Nur wird er halt gerne von Konservativen bespielt, weil Wähler wie du darauf anspringen. Da kann man schön gegen bashen.
Bei uns renovieren sie eine Tiefgarage für 60 Mio. (!!!) Euro. Da müsste der Parkplatz 100€ / h kosten, damit sich das rentiert. Interesse daran: 0. Dann haben sie dort in der Nähe noch ein Parkhaus gebaut mit einer maximalen Auslastung von 7 %. Aufschrei: Gering.
Genauso wie neue Parkbänke. Über den Haushalt.
Straßenbahninfrastruktur jedoch mit zahlreichen Zuschüssen. Bis zu 90% mit einem Mix aus Bundes-, Landes- und EU-Fördermittel.
Für E-Busse gabs auch Bundeszuschüsse.
Das Problem an kommunalen Haushalten ist eher, dass niemand bereit ist sein “Lieblingsprojekt” aufzugeben. Und am Ende wird dann halt eher das Parkhaus gebaut, als die Straßenbahn oder die Fahrradbrücke, wegen Auto-Mehrheiten im Stadtrat.
Bei uns scheitert es auch oft an der Planungskapazität. Ich kann im Stadtrat noch so viel Infrastruktur beschließen, wenn die Verwaltung nicht die Ressourcen hat es umzusetzen.
Naja, das ist schon arg verkürzt das weißt du auch.
Normalerweise würde die Stadt dann auch von den Mehrverkauften Tickets, mehr PKm in ihrem Netz einen Anteil bekommen
Sie bekommt auch jetzt schon einen Anteil der verkauften Deutschlandtickets. Ich weiß nur noch nicht wie viel, weil ich das nicht finde und die Bilanz für 2023 obv. noch nicht herausen ist.
Klar ist das arg verkürzt. Haushaltsaufstellung ist mit die komplizierteste und nervigste Aufgabe als Kommune. Aber die ÖPNV Finanzierung ist zumindest bei uns wirklich nicht das Problem im Haushalt. Es wird nur heiß gekocht, weil man damit Schlagzeilen machen kann.
Und ja, da bin ich bisschen neidisch. Weil wenn ich die Verschwendung der Autoinfrastruktur aufzeige, kräht kein Hahn danach, bzw. nur halt meine kleine Bubble. Aber wehe, jemand gibt 20 € zu viel für ein Bushäuschen aus :D
Nein ist es leider nicht. Vor Deutschlandticket haben die Ticketpreise durchaus einen beachtlichen Teil der Finanzierung getragen was auch in Leistungen investiert wurde
Die Deutsche Bahn ist kritische Infrastruktur, dafür können gerne Steurgelder verwendet werden.
Der Einnahmenausfall wird ja kompensiert. In unserer Verkehrsverbundbilanz war das 9€ Ticket auch nicht zu sehen. Der kommunale Zuschuss betrug 10 Mio. Euro / Jahr bei einem Haushaltsbudget von 1,1 MRD. Euro. Und Investitionen kamen immer on Top und wurden nie vom Ticketpreis refinanziert. Der ÖPNV ist ein ziemlich lächerlicher Posten im kommunalen Haushalt. Nur wird er halt gerne von Konservativen bespielt, weil Wähler wie du darauf anspringen. Da kann man schön gegen bashen.
Bei uns renovieren sie eine Tiefgarage für 60 Mio. (!!!) Euro. Da müsste der Parkplatz 100€ / h kosten, damit sich das rentiert. Interesse daran: 0. Dann haben sie dort in der Nähe noch ein Parkhaus gebaut mit einer maximalen Auslastung von 7 %. Aufschrei: Gering.
Ja der Status Quo wird kompensiert. Aber wenn deine Stadt ein paar neue Straßenbahn oder Buslinien in Betrieb nimmt, wie wird das refinanziert?
Genauso wie neue Parkbänke. Über den Haushalt. Straßenbahninfrastruktur jedoch mit zahlreichen Zuschüssen. Bis zu 90% mit einem Mix aus Bundes-, Landes- und EU-Fördermittel. Für E-Busse gabs auch Bundeszuschüsse.
Das Problem an kommunalen Haushalten ist eher, dass niemand bereit ist sein “Lieblingsprojekt” aufzugeben. Und am Ende wird dann halt eher das Parkhaus gebaut, als die Straßenbahn oder die Fahrradbrücke, wegen Auto-Mehrheiten im Stadtrat. Bei uns scheitert es auch oft an der Planungskapazität. Ich kann im Stadtrat noch so viel Infrastruktur beschließen, wenn die Verwaltung nicht die Ressourcen hat es umzusetzen.
Naja, das ist schon arg verkürzt das weißt du auch. Normalerweise würde die Stadt dann auch von den Mehrverkauften Tickets, mehr PKm in ihrem Netz einen Anteil bekommen
Sie bekommt auch jetzt schon einen Anteil der verkauften Deutschlandtickets. Ich weiß nur noch nicht wie viel, weil ich das nicht finde und die Bilanz für 2023 obv. noch nicht herausen ist.
Klar ist das arg verkürzt. Haushaltsaufstellung ist mit die komplizierteste und nervigste Aufgabe als Kommune. Aber die ÖPNV Finanzierung ist zumindest bei uns wirklich nicht das Problem im Haushalt. Es wird nur heiß gekocht, weil man damit Schlagzeilen machen kann.
Und ja, da bin ich bisschen neidisch. Weil wenn ich die Verschwendung der Autoinfrastruktur aufzeige, kräht kein Hahn danach, bzw. nur halt meine kleine Bubble. Aber wehe, jemand gibt 20 € zu viel für ein Bushäuschen aus :D