Hallo zusammen,

ich habe ein paar Fragen als totaler Anfänger.
Bis auf eine unzerstörbare Kannenpflanze aus dem Baumarkt habe ich noch nie eine Pflanze längere Zeit am Leben gehalten, geschweige denn irgendetwas von einer geerntet.

Ich habe keinen Garten aber einen Balkon Richtung Westen.

Wenn ich das Thema Hanfanbau in die Suchmaschine meiner Wahl eingebe, bekomme ich schnell Ergebnisse mit Lampen und Zelten und Filtern und vielen Dingen, die mich eher einschüchtern.

Auf der anderen Seite habe ich auch schon gehört, dass Hanf ein Unkraut sei und eigentlich ganz einfach zu pflegen.

Jetzt stellt sich mir die Frage, was passiert, wenn ich mir irgendwo ein paar Samen besorgen würde und mit einer Anleitung daraus eine kleine Pflanze mache (oder direkt Stecklinge falls das geht) und die einfach nur in einen Blumentopf auf die Fensterbank oder den Balkon stellen würde und ab und zu gieße.

Wie sind die Chancen, dass die Pflanze das überlebt?
Wie sind die Chancen, dass da auch etwas zum Ernten dabei herumkommt?
Und von welchen Mengen reden wir hier?

Wenn ich die Rechtslage richtig verstehe, darf ich alleine 50g Erntematerial haben. Das würde meiner Partnerin und mir vermutlich für ein Jahr reichen.
Und wenn ich es richtig verstehe, dürften wir zu zweit auch sechs Pflanzen besitzen, das sind ja weniger als 8,5g Erntematerial pro Pflanze, was mir auch ohne Optimierung der Erntemenge gut erreichbar (bis ziemlich wenig) vorkommt. Selbst wenn wir zu zweit auf die erlaubten 100g kommen wollten, erscheint mir das als keine unerreichbare Menge.

Habe ich hier einen totalen Denkfehler?

Oder würde ich mir mit dieser Faulpelz-Methode vielleicht ins eigene Bein schießen (so sie denn grundsätzlich überhaupt funktioniert) , weil es einen super tollen Trick gibt, der das Ganze total vereinfacht/verbessert, ohne es wiederum zur Wissenschaft zu machen?

Mir ist auch klar, dass die Antwort lauten könnte, wenn du weder Geld noch Mühe investieren willst, macht es wenig Sinn, geh lieber zu einem CSC.
Aber da ich selbst gar keine Ahnung habe, bin ich gespannt auf eure Antworten.

Vielen Dank schonmal im voraus.

Edit: Selbstverständlich alles ab April dann.

  • Xakuterie@dormi.zone
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    9 months ago

    Da du recht ausführlich und ehrlich deine (fehlenden) Erfahrungen mit Grünzeug aller Art beschreibst möchte ich gleich so anfangen: sucht euch für das erste Jahr (2024) einen netten CSC und lernt dort erstmal die Grundlagen. Gleichzeitig selber ein wenig mit Balkon- oder Fensterbank-Töpfchen herum zu expirentieren schadet ja nicht, aber wenn es schiefgeht habt ihr nichts verloren. Der CSC ist ja euer “Lieferant”.

    Nun zu den Details. Maximal sind 3 Pflanzen pro Person erlaubet, 6 für euch 2. Amgenommen ihr lasst also 6 Samen aus unbekannter Quelle und Herkunft sprießen, da es am 01.04. noch keine Möglichkeit gibt Stecklinge zu bekommen die garantiert weiblich sind. Ihr könntet euch feminisierte Samen besorgen, aber das ist noch illegal…(100% Garantie gibt es bei den fem. Samen aber auch nicht, die gibt es nur bei Stecklingen/Klonen einer weiblichen Mutterpflanze.)

    Eure Pflanzen könnten also, wenns dumm läuft, 6 mal mit Pollensäcken aufwachsen und damit nur für Jutetaschen geeignet sein. Männliche Hanfpflanzen haben fast 0,0% von dem Stöffchen das wir so gerne haben möchten. Da sich erst raustellt welches Geschlecht eure Pflanzen haben wenn es weit im Sommer ist (<12h Licht) wäre also in diesem worst-case die erste Ernte verloren und ihr müsstet auf das nächste Jahr hoffen.

    Deine Mengenrechnung ist grundsätzlich richtig, jedoch gibt es so viele Faktoren (Lichtstärke, Lichtfarbe, Growmedium, Stress, Genetik, Phänotyp, ph-Level des Wassers…) dass es unmöglich ist zu sagen: ja, eine Pflanze im 10l Kübel bring x Gramm Menge. Ich würde vermutlich an die Zeichengrenze kommen wenn ich alles aufschlüsseln müsste und das will auch niemand lesen.

    Das mit dem Unkraut verbreite ich auch sehr gerne. Ich verrate auch warum: Neulinge tendieren im Hanfanbau dazu sich 18h am Tag Gedanken um das teure Pflänzchen zu machen. Da wird gemessen, gegossen, Chemie besorgt, geschnibbelt, gebogen, bemuttert. Am Ende ist von der Pflanze nicht mehr viel übrig und die Foren werden mit Hilfesuche geflutet. Nichts davon ist notwendig, wenn man ein gutes Growmedium (gute Erde, gerne Bio, versetzt mit Perlit) hat und der Pflanze genau das gleiche gibt wie den Tomaten: ab und zu Wasser und ein bisschen Dünger für Wachstum und später Blüte.

    Es ist wie bei allem, wenn man ohne Erfahrung gleich Mastergrower werden will kann man nur enttäuscht werden.

    Spoiler

    Nehmen wir an ich würde das schon ein paar Jahre machen. Rein hypothetisch. Alle Fehler könnten daher auch die meinen gewessen sein. Rein hypothetisch.

    • Beemo Dinosaurierfuß@feddit.deOP
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      9 months ago

      Auch dir vielen Dank für die super ausführliche Antwort.

      Ich habe auch definitiv vor, mir mindestens für den Anfang einen CSC zu suchen, damit ich für den Konsum zumindest anfangs nicht von der eigenen Gärtnerei abhängig bin, aber ich finde es trotzdem spannend und würde es gerne versuchen, ohne dass das jetzt unbedingt mein Hobby Nr. 1 werden muss.

      Ich habe nur auch gewisse Hemmungen da jetzt direkt in diverses Equipment zu investieren, wenn evtl. ein CSC für mich am Ende die bessere Lösung darstellen könnte.