Bei einer Konferenz in Slowenien hat EU-Ratspräsident Charles Michel mit der Aussage für Aufsehen gesorgt, die EU müsse sich zum Ziel setzen, bis 2030 neue Mitglieder aufnehmen zu können.
Dafür seien schnelle Reformen bei den Beitrittskandidaten, aber auch bei der EU und ihren Entscheidungsprozessen nötig. Wie realistisch und wünschenswert das ist, beurteilen Kommentatoren unterschiedlich.
Warum genau muss die EU das können? Mal böse formuliert, bringt immer mehr EU wirklich einen Mehrwert?
Ich würde das jetzt als Selbstzweck begründen, wir müssen Reformen einleiten und bis 2030 Mitglieder aufnehmen können, weil die nötigen Reformen gut für die EU sein werden. Ob man dann Mitglieder aufnimmt ist ja unabhängig davon es überhaupt möglich zu machen.
Ich habe tatsächlich sogar starke Zweifel, dass dies einen Mehrwert bringt, wenn sich nicht grundlegend Dinge ändern.
Stichwort paritätische Beschlüsse, oder Aufhebung der Mitgliedschaft per Beschluss etc.
Meine Vermutung ist, dass einzige Interesse was dabei verfolgt wird, ist die Vergrößerung des Absatzmarkts der bisherigen Mitglieder.
Hat ja in der Vergangenheit schon super funktioniert, nicht.
Auch meine bedenken. “Wir” haben auch so schon genug Binnenmarkt und wenn wir die Fachkräfte aus den bisherigen Ländern nicht anlocken können wegen strukturellem Unsinn bringen weitere Mitgliedsstaaten auch nix.
Billige Arbeitskräfte, bis diese dann irgendwann auch merken, dass sie ausgenutzt werden.
Billige Arbeitskräfte sind eine top Methode um Geld vom Staat in die Wirtschaft zu ballern. Unterstützung und Zusatzleistungen müssen vom Staat kommen aber die abgeschöpfte Rendite durch Lohndumping bleibt beim Unternehmen
Da steht jetzt leider nicht mehr Kontext um das Ganze ordentlich einordnen zu können aber er sagt ja nicht, dass er zwangsweise eine Erweiterung will, nur dass die EU überhaupt dazu in der Lage sein soll.
Wenn ich fordere, dass Autos so gebaut werden, dass man einen Unfall überlebt, heißt das ja auch nicht, dass ich vorhabe Unfälle zu bauen.