Hallo miteinander, ich möchte heute ein wenig Bims in den Raum werfen. (Der Titel des Beitrags stammt aus Shlomeks Feder im Matrix-Chat)
Ich habe mir kürzlich diese Podcastfolge angehört: https://fyyd.de/episode/10129603
Es ist ein Gespräch mit Brandon Hudson, Grower in zweiter Generation mit 35 Jahren Erfahrung. Er erwähnt, dass er selber nicht besonders viel von Perlit hält und lieber “Pumice” verwendet. Dann hat er erst einmal ausgeführt, dass das nicht überall leicht erhältlich ist, und das teilweise von weit her besorgt werden muss. Ich hatte keine Ahnung was das sein soll und dann hat die Übersetzung ergeben: er redet von Bims.
Für mich ist Bims überhaupt nicht schwer zu besorgen; ich wohne hier am Rand der Vulkaneifel, im Prinzip muss ich nur ein paar Kilometer weiter und kann das dann selber irgendwo vom Boden aufheben.
Bei der Aufzucht der Pflanzen erfüllt Bims den gleichen Zweck wie Perlit, es lockert den Boden auf.
Was sind nun die Vorteile, wegen derer er Bims bevorzugt?
- Bims ist etwas schwerer als Perlit:
- Bims neigt nicht dazu, durch kräftiges Gießen nach oben geschwämmt zu werden
- Bims wird nicht so leicht vom Winde verweht
- Töpfe werden, wenn die Erde trocknet nicht so leicht wie bei Perlit, wodurch Pflanzen seltener umkippen
- Bims ist in der Herstellung umweltfreundlicher, da es nur gefördert werden muss, während Perlit aus Vulkanglas hergestellt wird, indem es unter hoher Temperatur gepufft wird.
- Wenn ihr Erde wiederverwenden wollt ist Bims besser geeignet, da es nicht so leicht zu Staub zerfällt, wenn ein wenig Druck darauf lastet, die Erde wird also mit der Zeit weniger komprimiert als bei Perlit.
Alles in allem klingt das sehr überzeugend und da ich Bims problemlos besorgen kann, werde ich das nächstes Jahr mal ausprobieren.
Edit: Habt ihr darüber schon mal nachgedacht, es vielleicht sogar ausprobiert oder einfach generell eine Meinung zu dem Thema?
vom Winde verweht
💃
Bims speichert gegenüber Perlit aber auch viel Wasser. Wenn man nur die Drainage verbessern will, eventuell nicht ideal. Ich habe auch mal GrowStones verwendet, was letztendlich auch nur Bims war. Ich kann nicht behaupten, dass irgendwas davon jemals besser war als Kokos+Perlite. In Zukunft nutze ich sicher wieder andere Granulate, weil Perlite so unfassbar viel Staub machen wenn man große Gebinde verarbeitet. Gebrochener Blähton ist angenehmer
Vor allem der Umweltaspekt macht das schon interessant. Leider dürfte mein Vorrat an Perlit bis zum Lebensende reichen, da ich mir mal so einen 100l Sack zugelegt habe.
Da ich zudem die alte Erde zum Teil wiederverwende, indem ich sie in meiner Wurmkiste “aufbereiten” lasse, ist Perlit etwas praktischer, denn das zerfällt wie von dir beschrieben. Der entstandene Humus enthält so gut wie kein sichtbares Perlit mehr, das wird dann frisch dazu gegeben. Bims wäre für dieses Recycling vermutlich nicht so geeignet.
Interessant wäre mal ein Vergleich zwischen Perlit, Bims und Vermiculit. Ob die Pflanzen da unterschiedlich drauf reagieren? Oder ist das generell wurscht?