Während der Unruhen in Frankreich nach der Tötung des 17 Jahre alten Nahel M. bei einer Verkehrskontrolle ist ein junger Mann gestorben – möglicherweise durch einen Schuss der Polizei.
Während nächtlicher Ausschreitungen in Frankreich ist ein junger Mann in Marseille möglicherweise durch einen Schuss der Polizei mit einem Gummigeschoss getötet worden. Der 27-Jährige sei in der Nacht zum Sonntag vermutlich infolge eines “heftigen Schlages im Brustbereich” gestorben, der von einem “Projektil vom Typ Gummigeschoss” verursacht worden sei, sagte die Staatsanwaltschaft der südfranzösischen Hafenstadt der Nachrichtenagentur AFP. Der Aufprall des Geschosses habe ersten Erkenntnissen zufolge zum Herzstillstand geführt.
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Ich behaupte jetzt einfach mal, dass gut 95% der Protestierenden den Tod des 17jährigen als willkommenen Grund genommen haben, um mal wieder richtig Party zu machen. Geschäfte plündern und anzünden ist kein Protest.
Ziemlich plumper Kommentar. Die Menschen in den Banlieues werden von der französischen Gesellschaft abgehangen und haben ihren Unmut die letzten Tage kundgetan. Das als Party abzutun ist sehr makaber.
Vielleicht könnte man die Erbschafts- und Vermögenssteuer senken, um diesen armen Leuten zu helfen? \s
Was natürlich ein vollkommen legitimer Grund ist, den Tod eines jungen Menschen zu instrumentalisieren, um anderer Leute Eigentum zu zerstören 🙄
Seltsam das dich anderer Leute Eigentum so tangiert während der Tod von Menschen dich scheinbar kalt lässt
Leg mir keine Worte in den Mund. Ich denke, dass es mein Kind sein könnte und dass es mein Haus sein könnte. Rechtfertigt der Mord meines Kindes, dass unbeteiligten Menschen von anderen unbeteiligten Menschen Leid zugefügt wird?
Wenn dem nicht so ist warum regst du dich dann hier über Proteste auf, aber nicht über den Tod infolge von Polizeigewalt?
Unbeteiligt sind die Protestierenden nicht da sie nunmal das Hauptziel von gewaltbereiten Polizisten sind.
Steile These. Sich dann noch mehr zur Zielscheibe zu machen führt nur zu einer Spirale der Gewalt.
Den Tod eines jungen Menschen als Instrument darzustellen, ist auch sehr wild.
Das sagt auch die Großmutter des getöteten:
Krawalle in Frankreich: Großmutter von 17-Jährigem: “Hört auf”
Geschäfte plündern ist kein Party machen. Geplünderte Geschäfte sind Zeugnis einer Gesellschaft, in der Perspektivlosigkeit Normalität für Massen ist.
Völlig unabhängig von der konkreten Situation in Frankreich.
Geschäfte plündern ist auch keine Form des Protests.
Natürlich ist es Protest. Nur halt der der kurz vor Bürgerkrieg steht. Und Bürgerkrieg ist im Endeffekt auch Protest.
also unabhängig davon dass das ne völlig andere Größenordnung ist
Mit der Begründung kannst du so ziemlich jeden Protest und jede (“friedliche”?) Revolution jemals runterreden.
Boston Tea Party? Sturm auf die Bastille?
Alles bloß erlebnisorientierte Jugendliche, die wahllos staatliche Infrastruktur zerstören!
…übrigens, auch 1989 gab’s auch Straßenschlachten und massig Sachbeschädigung.
Nein. Wenn in Paris ein junger Mensch ermordet wird und deshalb in Marseilles massenweise Autos angezündet und Geschäfte geplündert werden und der Tod Unbeteiligter zumindest in Kauf genommen wird, ist das kein legitimer Protest weil einfach die Kausalität fehlt.
Durch die Protestierenden gabs keine Tote. Durch die Polizei schon. Seh jetzt nicht, inwiefern die Protestierenden Tote in Kauf nehmen.
Feuerwehrmann stirbt bei Protesten in Frankreich – 157 Festnahmen
https://www.spiegel.de/ausland/frankreich-buergermeister-spricht-ueber-angriff-auf-sein-haus-a-6a7017df-451f-4922-b5c2-d18588d0fbab
“A riot is the language of the unheard.”