Thyssenkrupp feiert und Verteidigungsminister Pistorius freut sich: Das können die neuen U-Boote, von denen Deutschland noch mehr will.

In Kiel beginnt die Produktion einer neuen U-Boot-Klasse für Deutschland. Das Unternehmen Thyssenkrupp Marine Systems lud zum Start am Dienstag zu einer Zeremonie in die neu errichtete Schiffbauhalle. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) und der norwegische Ressortchef Bjørn Arild Gram waren ebenfalls zu Gast.

Pistorius äußerte sich freudig: “Heute wird eine Vision Realität.” Sein norwegischer Kollege betonte, die neue Klasse 212CD könne Inspiration für andere Verbündete sein.

Premiere: Baugleiche Boote für Deutschland und Norwegen

Deutschland und Norwegen kooperieren eng bei der Produktion. Die deutsche Marine hat zwei der neuen U-Boote bestellt, Norwegen vier. Die Auslieferungen sollen ab 2029 erfolgen: Zuerst kommt Norwegen dran, Deutschland erhält sein erstes Boot erst 2032.

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      1 year ago

      Die Finanzierung wurde Sommer 2021 beschlossen. Es wird ein Jahrzehnt dauern, bis das erste Schiff für Deutschland geliefert wird. Es gibt die Möglich weitere zu bestellen.

      Das ist also quasi die Definition von “derzeit irrelevant”. Die Bundeswehr hat jede Menge anderen Bedarf, dür den man das knapp ein Jahr später beschlossene Sondervermögen ausgeben kann (und sollte) als U-Boote, die man auch 2030 noch bestellen kann, ohne dass sich irgednwas am Zeitplan ändert. Die existierenden 212A gehören auch ganz nebenbei trotz 20 Jahre Alter immer noch zu den Besten weltweit. Norwegen bestellt direkt mehr, weil ihre -übrigens auch aus deutscher Produktion- mehr als 40 Jahre alt sind.

      Man kann sich also auch nur um des Beschwerens willen beschweren…

      PS: Dafür, dass sie direkt das erste Boot kriegen, baut Norwegen übrigens auch die gemeinsamen Einrichtungen zur Reparatur und Wartung.

      • barsoap
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        1 year ago

        Blödsinn “gehört zu den besten”: Es gibt nichts was leiser und schleichiger ist als ein 212 und dazu auch noch so tief tauchen kann und trotzdem in Pfützen nicht auf Grund läuft. Die derzeitigen Norwegischen U-Boote sind 210er, schon besser als die hier lange ausgemusterten 206er aber noch ohne Brennstoffzellen.

        Schneller und länger tauchfähig gibt’s, ja, aber die sind dann nuklear angetrieben, d.h. Untersee-Dampfschiffe. Tendenziell eher etwas sehr lauter und auch wärmer. Die Klassentrennung wird’s auch noch so lange geben bis es Fusionsreaktoren gibt die keine Dampfmaschine brauchen.

        • Ooops@kbin.social
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          1 year ago

          …bis es Fusionsreaktoren gibt, die keinerlei Kühlung brauchen. Denn das ganze Gepumpe dafür ist, was nukleargetriebene Boote lauter macht.

          • zaphod@feddit.de
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            1 year ago

            Wie bekommst du die Energie ohne Kühlung aus deinem Fusionsreaktor? Mein letzter Stand war, dass Fusionskraftwerke vom Grundprinzip normale Dampfkraftwerke sein werden, also mit Wasserkühlung, die dann Wasserdampf erzeugt und damit eine Turbine antreibt.

            • barsoap
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              1 year ago

              Protonium-Boron-Fusion resultiert in geladenem Helium, das ist eine Möglichkeit. Man kann auch mit 08/15 Plasma direkt einen Schaft drehen, is ja schließlich geladen muss man nur erstmal in negativ und positiv sortieren das wird mehr Wärme abwerfen.

              Der Grund warum ich Fusion überhaupt erwähnt hab ist nicht dass es jetzt sooo realistisch ist, geschweige denn noch dieses Jahrhundert, nur ist es im Gegensatz zur Spaltung überhaupt möglich.

          • PlexSheep@feddit.de
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            1 year ago

            Sehr optimistisch deine Zukunft Aussicht. Fusion und dann noch ohne kühlung, aber dann noch auf dem UBoot?

            • Ooops@kbin.social
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              1 year ago

              Das war keine Aussicht, sondern die Grundbedingung dafür, dass elektrisch betriebene Uboote irgendwann nicht mehr relevant -weil nicht mehr bedeutend leiser- sind. Wann oder ob das jemals passieren wird, steht auf einem anderen Blatt.

            • TiKa444@feddit.de
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              1 year ago

              Etwa 10-mal mehr, meine ich. Rund die Hälfte davon sind jedoch U-Boote mit Lenkwaffen oder ballistischen Raketen (also eher stratgische Operateure, die sich aus direkten Kämpfen mit anderen U-Booten tunlichst heraushalten würden. Die restlichen russischen U-Boote sind Jagd U-Boote sind mit ihrem Nuklearantrieb oder sogar ihrem konventionellen außenluftabhängigen Antrieb den deutschen in Sachen Lautstärke und allgemeine Aufspürrisiko eindeutig unterlegen. Nimmt man moderne amerikanische Jagd-U-Boote zum Vergleich, wäre ein U212A in einer direkten Konfrontation unterlegen. Vor allem aber sollten die deutschen U-Boote in der Lage sein, sie zu passieren ohne entdeckt zu werden, und dann die größeren Schiffe, die sie bewachen, zu versenken.

              Ein direkter Vergleich mit absoluten Zahlen ist wirklich nicht sinnvoll, da U-Boote asymetrische Operateure sind. Entscheidend ist einfach, dass die deutschen U-Boote leichter an den Sensoren der Bewacher ihrer Ziele vorbeikommen, als die russischen es können sollten. Klar würden 10 U212 mehr Gegner versenken als 6, aber die 30-40 russischen Jagd U-Boote hätten womöglich trotzdem weniger Abschüsse, weil sie gar nicht erst an ihr Ziel kommen. Natürlich stellen dabei auch die russischen U-Boote eine Bedrohung dar und sollten nicht auf die leichte Schulter genommen werden, ich wollte nur den Unterschied hervorheben.

              Ein weiterer asymetrischer Faktor sind Flugzeuge, die eine Hauptrolle in der Bekämpfung von U-Booten spielen.

              Das alles ändert natürlich nichts daran, dass die deutsche Marine der russischen insgesamt wenig entgegen zu setzten hätte. Betrachtet man jedoch die Schwächen, die die russische Luftwaffe im Ukraine Krieg zeigt, wären andere Schiffe womöglich gar nicht der entscheidende Gegner der russichen Flotte. Aber das sind nur Spekulationen. Wovon man ziemlich sicher ausgehen kann ist, dass die deutschen U-Boote im Nato-Verband höllisch effektiv sein sollten, wenn sie richtig eingesetzt werden und das ist der eigentlich entscheidende Faktor.

                • TiKa444@feddit.de
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                  1 year ago

                  Ich bin wie die meisten hier sicherlich kein Experte sondern verbreite nur Halbwissen. Nur so als Warnung.

            • Ooops@kbin.social
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              1 year ago

              Offiziell -wenn ich mich recht entsinne- irgendwas über 60, ca. die Hälfte davon nuklear betrieben. Was die anderen angeht, lass mich nur soviel sagen: Für das modernste Projekt aus der Reihe Diesel-elektrisch und für flachere Gewässer geeignet, war ein luftunabhängiger Antrieb, wie ihn andere Länder schon seit Jahrzehnten nutzen, nur mal für später angedacht. Und das gesamte Projekt wurde wegen massiver technischer Mängel schon vor 10 Jahren eingestellt. Dazu kommen dann nochmal 2 Dutzend noch älterer Diesel-Uboote, mit begrenzten Möglichkeiten überhaupt mal länger leise per Batteriestrom zu fahren.

              Was den Unterschied (luftunabhängiger Antrieb) angeht, fand ich den weiter unter verlinkten Artikel zu deutschen Ubooten ganz amüsant. Und der ist auch schon mehr als 15 Jahre alt.

              Also wie scheinbar überall: Ja, auf dem Papier hat Russland von allem viel. Was die Realität der Qualität oder auch nur Funktionsfähigkeit angeht… eher nicht so.

              • DasRubberDuck@feddit.de
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                1 year ago

                Den hab ich vorhin schon gelesen! Verrückte Geschichte, auch das mit den Argentinern.

                Da postet man einmal ein Meme und schwupps lernt man ne Menge über U-Boote.

      • Bibez@lemmy.ml
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        1 year ago

        Es wird ein Jahrzehnt dauern, bis das erste Schiff für Deutschland geliefert wird.

        Irgendwie habe ich direkt “Jahrhundert” gelesen.